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Irland 2002
Hallo, mein Name ist Sweet Sue und ich bin eine Suzuki DR 650 Enduro. Ich möchte Euch von meiner Irlandfahrt erzählen. Ich bin zwar nicht mehr die Jüngste, habe aber, obwohl ich total überladen war, die 6900km super gut überstanden. Fahrer, Sozia und zuviel Gepäck lassen einen ganz schön arbeiten. Aber die tollen Straßen in Irland haben mich dafür entschädigt (Anmerkung des Lenkers: Leider haben einige Bilder einen roten Schatten, der durch einen Defekt meiner Spiegelreflexkamera entstand)

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Erster Tag! 13.08.2002 7:07 Uhr Kilometerstand 44044

Nach fast 6 Stunden Fahrt sind wir problemlos und trocken in Calais angekommen. Auch mit den Tickets hat alles anstandslos geklappt. Meine Zweibeiner warteten im wunderschönsten Sonnenschein darauf, dass ich auf die Fähre gelotst werde. Dann war es soweit. Ich wurde im Laderaum festgeschnallt.

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Die Überfahrt mit Seafrance nach Dover war ruhig und sehr schnell. Immer noch begleitet mit Sonnenschein trafen wir in England ein. Nach vielen Kilometern und etlichem (Ver-) Fahren hatten wir unser Zwischenhighlight gefunden: Stone Hendge!

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Es hat uns auch nur 2 –3 Stunden des Zeitpolsters gekostet, das wir hatten um die nächste Fähre zu erreichen. Man sollte aber auch der Gerechtigkeit halber erwähnen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat. Auch England hat hübsche Ecken, was wir auf der anschließenden Suche nach der Autobahn entdecken konnten. Beim Erreichen der selbigen wurde es dunkel und es fing an zu regnen. Wir hatten ja auch schon die Hälfte der Strecke hinter uns. Ach, was soll’s. sind doch nur knapp 250 Kilometer und 3 Stunden Zeit bis nach Pembroke zur Fähre, die uns nach Rosslare bringen sollte. Eine Stunde vor Abfahrt hatten wir sie dann auch rechtzeitig erreicht, klatschnass und meine Zweibeiner waren total übermüdet. Nach einigen sehr fruchtlosen Versuchen meiner Sozia, sich auf der Damentoilette mit Hilfe des Handtrockners etwas aufzuwärmen (wer noch nie klatschnass auf einer vollklimatisierten Fähre unterwegs war, wird ihre Verzweiflung nicht so recht nachvollziehen können.) haben sie die Überfahrt mehr schlecht als recht größtenteils auf diversen Sitzgelegenheiten (eine Kabine haben sie sich im wahrsten Sinne des Wortes „gespart") verschlafen. Ich war mal wieder angekettet im Frachtraum. Ankunft in Irland um 07:15 Uhr.

Zweiter Tag 14.08.2002

Nach schlappen 100 Kilometern, etwas Regen und dem ersten „Irischem Frühstück“ meiner Zweibeiner (ihr Kommentar: ihgitt, würg, bäh. Und auch noch komische Würstchen. doppelbäh) bezogen sie ihr erstes Quartier im B&B Farmhouse Milton, kurz hinter New Ross und ich durfte mal wieder draußen bleiben.

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Bei der nachmittäglichen Besichtigung des Ortes (den Vormittag haben sie von 10:00 bis 16:00 Uhr komplett verschlafen. Die Anreise war eben doch ein klein wenig anstrengend, zumindest für meine Zweibeiner) speisten sie sehr vornehm im „Take away“. Hamburger mit superschlabberigen Pommes! Wer hat das mit dem Essig eigentlich erfunden? Im zuvor mit Begeisterung und Heimatstolz entdeckten „Lidl“ haben sie sich dann mit deutschen Spezialitäten für den Abend eingedeckt. Chips, Rotwein und Schokolade waren auf der Einkaufsliste zu finden. Mit einer irischen Taudusche (mehr Wasser wäre da nicht rausgekommen, es sei halt nur wärmer, behaupteten sie!) und einem guten Glas Rotwein begossen sie ihren ersten Abend in Irland.

Dritter Tag 15.08.2002

Sonne! Nach einem guten Frühstück (sie haben ja gelernt, die Würstchen wegzulassen) ging es in der Sonne in Richtung Cork los. Unterwegs beschlossen sie die Süd- Ost Küstenstraße zu nehmen. Sehr empfehlenswert, Kurven liegen mir! Die Zeit verging wie im Flug und wir erreichten Cork so gegen 15:00 Uhr. Da die Stadt das Flair einer Hafenstadt besaß, fuhren wir, nach einem weiteren Burgeressen für meine Begleiter, schnell weiter. In den Killarney Mountains fuhr ich erfolgreich dem drohenden Regen davon und wir landeten im Städtchen Killarney. Ein B&B für 40 Euro die Nacht, und abgepackt ab in die City. Es folgte das erstes Guinnes für meine Zweibeiner. Meiner Sozia war es leider nur viel zu bitter aber mein Lenkerhalter hat sich auch gerne ihr Bier hergemacht. Weiter ging es in den nächsten Pub und dort bekamen sie sogar endlich Life Musik um die Ohren. Banjo, Gitarre und Quetschkommode wurden nahezu ekstatisch und mit voller Begeisterung gespielt. Gegen halb eins beschlossen wir den Abend.

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Vierter Tag 16.08.2002

The Ring of Kerry!
Unser ausgewählter ca. 200 Km Trip erwies sich als absolut phantastisches Erlebnis. Keine Worte dieser Welt können beschreiben, was wir alles zu sehen bekommen haben. Wälder, Seen und steinerne Hügel, alles in einer wildromantischen Landschaft vereint. Auch das Wetter war auf unserer Seite. Zuerst zwar etwas bedeckt und ab und zu auch der ein oder andere Tropfen zu spüren, aber kein richtiger Regen. (Ich behauptete ja, dass wir nur wegen einiger meiner Sprints dem Regen einfach davon gefahren sind) Man muss dies alles aber wirklich selber sehen, um diesen unglaublichen Zauber zu spüren, der uns total gefangen hielt. Meine hintere Stoßdämpferbelastung bekam sich vor lauter Begeisterung gar nicht mehr ein. Ein absolutes MUSS für jede Irlandreise!

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Den Abend beschlossen wir (immer noch von den Tageserlebnissen gefangen.) in einem Indischen Restaurant, ich durfte durchs Fenster zusehen. Im Anschluss an dieses Essen wurde der Begriff „spicy“ von uns absolut neu definiert. (Selbst der Gasgriffwärmer hatte an diesem Abend seinen „Schärfemeister“ gefunden, und das soll was heißen)

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Fünfter Tag 17.08.2002

The Ring of Beara!
Bei düster aussehendem Wetter haben wir uns gegen 11:00 Uhr auf den Weg gemacht um Ross Castle und den Ring of Beara zu erkunden. Das Schloss haben wir dann allerdings nur von außen betrachtet, da der Eintrittspreis für unseren Geschmack zu hoch lag. Wieder bei leichtem Regen weiter. Nach einem ungeplanten Umweg haben wir auch den Ring of Beara gefunden. Dessen Straßen waren im Gegensatz zum Ring of Kerry noch schmaler und kurviger. Zum Teil waren sie einspurig und mit Grasstreifen in der Mitte. Das war mein absolutes Highlight, da ich ja eine Enduro bin.

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Das die Iren den Römern ähneln (. die spinnen die Römer ;-)).) haben wie nach mehrmaligen Versuchen, irgendwelchen Schildern mit den Hinweisen auf Steinmonumente zu folgen, auch noch festgestellt. Ab da beschlossen wir, die braunen Schilderwälder größtenteils zu ignorieren, da meine Sitzbankwärmerin keine Lust mehr hatte, mitten in der Pampa mit Lederklamotten herum zu laufen und nach Monumenten zu suchen.

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Obwohl der Ring sehr gut ausgeschildert war und auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte, war ausnehmend wenig Verkehr. Eine dieser Sehenswürdigkeiten war Dunboy Castle (2 Euro Eintritt). Wunderschöne Ruinen, deren Geschichte uns ein russischer Saisonarbeiter erzählen konnte.

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Dessen Katze mehr Elektronik hatte als sein Mercedes Wohnmobil. Er warnte uns auch vor der Fahrkunst der Iren, da diese 2 Jahre zuvor noch alle Traktor gefahren seien. Weiter ging es mit der Fahrt auf dem Ring. Hatten wir gestern schon dieses aufregende Land in unser Herz geschlossen, so eroberte es uns heute vollständig! Wunderbare Ausblicke zwischen grünen Hügeln und schroffen Klippen auf ein im Sonnenlicht funkelndes Meer. Eine Postkartenansicht nach der anderen. Immer wieder verlockten uns kleine Seitenpfade den Ring zu verlassen und so erreichten wir unser Nachtlager erst bei Dunkelheit und Kälte (so nach 300 Kilometer und ca. 11 Stunden). Nur noch ein kleiner Happen bei Mc Donalds und ein Glas Wein auf dem Zimmer, die Klamotten schon wieder für die Abreise packen und dann ging es für meine Zweibeiner endlich ab ins Bett!

Sechster Tag 18.08.2002

Um ca. 11:00 Uhr machten wir uns auf nach Limerick . Unser Weg führte über die Halbinsel Dingle. Die Straßen waren geradeaus und etwas langweilig. Ich war wohl schon etwas verwöhnt. In Dingle angekommen entschlossen wir uns den Slea Head Ring zu befahren. Nach der ganzen Geradeausfahrerei eine angenehme Erholung. Die Klippenstraße war nicht so stark befahren und wunderschön.

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In Tralee sind wir auf die Küstenstraße gebogen und so zwar langsamer und weiter gefahren, aber die Aussichten waren schöner. Bei Foynes haben wir eine kurze Essenspause eingelegt (mal wieder Burger, aber diesmal gute) und gegen 19:00 Uhr erreichten wir einen kleinen Vorort von Limerick in dem wir uns ein B&B gesucht haben. Leider war die Gegend nicht so toll wie Kerry. Den Abend beschlossen meine Zweibeiner, nachdem sie vergeblich versucht haben Limerick Castle zu finden, in einem Pub bei Lifemusik und Heinecken. Hicks! Ca. 500 Kilometer hatten wir heute geschafft und mein Hinterrad wird langsam, dank der oftmals sehr eigenartigen Straßenbeläge, blank! Das Zimmer mit den 2 ach so komfortablen Einzelbetten (das fanden die beiden blöd) kostete 25 Euro, und das pro Person!

Siebter Tag 19.08.2002

Nach einer zwar durchschlafenen aber einsamen Nacht meiner Zweibeiner, dank der 2 Betten, starteten wir weiter Richtung Küste. Die Cliffs of Moher und vorher noch die Delfinküste sollten das Ziel sein. Den Tipp mit den Delfinen hatten meine Zweibeiner von einem Pärchen, das sie gestern im Pub getroffen hatten. Sie kam aus Limerick und er aus Dublin. Leider hatten sie vergessen zu erwähnen, dass man die Tierchen nicht von der Küste aus sehen kann, und man deshalb mit organisierten Schiffstouren fahren muss, die natürlich alle schon ausgebucht waren, oder für uns zu spät starteten. Egal, die hätten mich sowieso nicht mitgenommen, also weiter in Richtung Cliffs of Moher. Die Landschaft wurde in Küstennähe auch wieder interessanter und so wurde die Fahrt trotz schmerzender Hinterteile meiner Sitzbankwärmer wieder erlebnisreicher – wen interessiert auch schon der Lenkerhalter und sein Klammeräffchen. Einen Stop hatten wir beim Rock Shop. Ein Laden der alles im Zusammenhang mit Steinen verkauft: Schmuck, Steintische, Figuren und vieles mehr, und dabei wird Kaffee, Tee und Kuchen verkauft, echt lustig! Schade, nichts benzinhaltiges für mich. Doch weiter. Nach einem Kaffe und einer heldenhaften Entsagung meiner Sozia (die hatten eine wunderschöne Kette im Schaukasten) haben wir die sagenhaften Cliffs gefunden. Die Bilder, die wir gemacht haben, können es wohl besser zeigen als ich es ausdrücken kann

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Super eben. Danach kam wieder die übliche Suche nach dem B&B. Wir haben auch einen hübschen gefunden, sind noch Essen gefahren und das war es für den Tag.

Achter Tag 20.08.2002

Meine Zweibeiner haben beschlossen hier in Kinvera noch eine Nacht zu verbringen. Das B&B ist zwar nicht gerade billig, (26€ pP) aber sehr angenehm, sauber und die Herrin des Hauses ist sehr nett. Nach ihrem Frühstück ging es ab nach Galway (mit mir ohne Übergewicht, und meine Zweibeiner ohne Lederhose und ohne dicke Jacke) Die Stadt war bestimmt nicht hässlich, aber für unseren Geschmack einfach zu groß und zu viele Leute. (Wie an einem Samstag in Köln) Also einmal die Einkaufsmeile hoch und runter, und wieder zurück nach Kinvera. Dort sind meine Zweibeiner zur Burg (deren Anblick wir auch von unserem Zimmerfenster genießen konnten) spaziert und haben mir etwas Ruhe gegönnt. Doch auch dort wurden ohne Ende Touristen abgezockt und pro Nase 4€ Eintritt für eine Ruine haben sie nicht eingesehen. Bei dem herrlichen Sonnenschein sind sie lieber draußen geblieben.

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Später zurück ins Zimmer und in die Jeans gehüpft, und dann ohne mich in Richtung Städtchen. Als sie so die Straße entlang schlenderten, hören sie aus dem Pub Tulley einen wunderschöne Stimme. Also nichts wie rein und zugehört. Eine Amerikanerin aus Michigan sang wunderbare Balladen, irische wohlbemerkt! Eileen Mc Charty ging leider schon nach 3 Songs und sie folgten ihr in eine andere Kneipe. Dort trat sie zusammen mit ihren Freunden auf, und alle hatten einen tollen und erlebnisreichen Musikabend, der meiner Sozia nur kurzfristig durch einen äußerst betrunkenen Iren namens Jerry gestört wurde. Nach 3 Bierchen und der Schließung des Pubs sind meine Zweibeiner auch ins Bett gewandert. Ich hatte aber auch einen schönen Abend und nette Gesellschaft von einer FZR 1200 aus Frankreich.

Neunter Tag 21.08.2002

Bei strahlendem Sonnenschein aufgestanden, bepackt worden, und Richtung Cliften losgefahren. Die Gegend war wunderschön und wild, aber die Himmel zog sich langsam zu. Also weiter Richtung Westport, wo mal wieder gegessen wurde. Auf dem Weg nach Mulrany haben wir eine tolle Seitenstraße gefunden. Nefin Drive! Dieser führte uns über Schotterwege in die Berge.

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In Bangor fanden wir wieder ein B&B. Ein ganzes Haus für uns allein für 26€ pP. Eine Flasche Rotwein und ein ausgedehnter Plausch mit dem Hausherrn beschloss den Abend für die Sitzbankrutscher. Diese Gegend ist besonders interessant für Lachs und Forellenangler.

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Zehnter Tag 22.08.2002

Mitten in der Nacht kam noch ein irischer Vertreter und Hobbyangler an. Noch vor dem Frühstück hatten die beiden einen Ausblick auf frisch gefangenen Fisch, (bäh, war der tot) und wurden auf kleine Unterschiede zwischen Forellen und Salm hingewiesen. Das Frühstück war genial, frischer Obstsalat, richtiger Kaffee, Toast, Spiegelei und Bacon satt, schwärmten meine Begleiter. Sehr lecker. So gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten die unser Hausherr uns empfohlen hatte. Zuerst sollten es die Kreidefelsen sein, ein Aussichtspunkt mit herrlichen Blick auf die Felsen und den Atlantik. Wenn da nicht dieser dicke Nebel gewesen wäre! Schade, aber man konnte nichts (und ich meine wirklich nichts) sehen. Also machten wir einen kleinen Umweg um nach Rosseck Abbey und Morney Frairy zu suchen, was uns ein Besucher des historischen Museums am Kreidefelsen geraten hatte.

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Wir haben es auch gefunden, wirklich mitten in einem Feld gelegen und mit ein paar Bullen in direkter Nähe, quasi Auge in Scheinwerfer. Auch ein weiteres Kloster das auf der gleichen Strecke lag, haben wir uns angesehen. Rosseck Abbey wurde auch (wie bis dahin alle Klöster die wir uns angesehen haben) von Franziskanern erbaut. Selbst auf dem Rückweg hatten wir kein Glück mit dem Ausblick auf die Felsen. Also einfach zum nächsten Punkt auf der Liste. Dem Blacksod Point, von dem man Achill Island sehen kann, auf dessen Bergen ich wunderbar fahren können sollte, wenn der Berg nicht auch im Nebel gelegen hätte! Egal, wir sind dennoch in Richtung Insel gefahren und es war auch eine sehr hübsche Strecke, doch als wir auf der Insel ankamen, war es schon zu spät um auf den Berg zu fahren. Na gut, dann eben nur kurz in den ansässigen Supermarkt und dann wieder zurück zum B&B. Eine Dusche und ein halbes Bier später beendete den Tag für die zwei.

Elfter Tag 23.08.2002

Ein erneut gutes Frühstück (auch wieder mit dem vom Hausherren frisch hergestelltem Obstsalat) lässt den Tag gut beginnen. Nachdem uns alle das schönste Wetter vorhersagten, machten wir uns auf den Weg Richtung Norden. Der dritte Versuch die Ceide Fields zu bewundern hat endlich geklappt! Ein wunderschöner Ausblick! 

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Durch Sligo (würg, Großstadt) und die Küste hoch nach Mullagmore auf Seitenstraßen. Hinter Donegal wurde es immer dunkler und als dann der Regen einsetzte, beschlossen wir, uns den Norden ein anderes Mal anzuschauen. Husch über die Autobahn der Sonne entgegen, soweit man das sagen kann. Wieder durch Sligo durch (wieder würg) und weiter. In Boyle fanden wir gegen 19:30 Uhr ein schönes B&B mit anstrengenden aber netten Leuten. Die Hausherrin war etwas „Confused“ und ein paar freundliche Nordirlandfarmer, die allerdings kaum zu verstehen waren, erzählten etwas über die politische Lage. Ein chinesisches Essen und ein Abendspaziergang (bei dem meine Zweibeiner auch einige Fledermäuse beobachten konnten) ließen die Fahrt im Dunkeln schnell vergessen.

Zwölfter Tag 24.08.2002

Frühstück wie immer um 9:00 Uhr, diesmal auch mit Obst im Angebot, jedoch leider kein frisches. Egal – ab ging die Fahrt Richtung Roscommon. Da die Stadt aber sehr groß und laut war, sind wir schnell weitergefahren. Erst nach Athlon mit vielen Sehenswürdigkeiten an denen uns der megadichte Verkehr vorbeilotste. Also nur kurz was gegessen und auch schon weiter auf zahlreichen Nebenstraßen, gespickt mit Sehenswürdigkeiten, unter anderem auch ein Schloss welches zu verkaufen war. Dieses konnte man im Gegensatz zu Cloumacnoise (ein riesiges Freilichtmuseum) ganz umsonst anschauen. Da meine Zweibeiner schon immer wissen wollten, ob die Werbung vom Irischen Whiskey stimmt, fuhren wir nach Tullamore. Ich persönlich mache mir nichts aus Whiskey, Super ist mir lieber. Als erstes fiel unser Blick auf ein wunderschönes Schloss, zu dem wir wie immer auf Umwegen gelangten und dabei noch fast in eine Hochzeitsfeier platzten. Nachdem meine Zweibeiner das Anwesen fotografiert hatten, und der Vater der Braut oder des Bräutigams einen Blumenkübel beim Rückwärtsfahren erlegte (hihihi) fuhren wir weiter ins Stadtinnere. Dort war es dann auch: das Tullamore Drew Museum und die Brennerei.

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Langsam wurde es Zeit für die Suche nach einem B&B. In Birr war schon alles belegt. (Anmerkung: B&Bs sind an der Küste häufiger und leichter zu finden) Man sagte uns, wir sollten einen Ort weiter unser Glück versuchen. Die zweite Anlaufstelle, Chris, telefonierte mit Betty, die noch was frei haben sollte. Betty war dann aber doch belegt, und telefonierte mit ihrer Freundin, die uns dann auch aufnahm. So hatten wir ein ganz privates (deshalb natürlich nicht billiger - 25€ pP) B&B außerhalb von Kimitty, welches aussah wie aus „Schöner wohnen“ So ein Bungalow mit Wintergarten, drapiertem Schachspiel, mediterranem Flair und Kiesauffahrt. Ich stehe auf schneeweißem Kies.

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Dreizehnter Tag 25.08.2002

Von Kimitty nach einen guten Frühstück meiner Zweibeiner ging es wie immer um ca. 11:00 Uhr los. Unser Weg führte uns kreuz und quer durch die Middlands, über Turles nach Kilkenny. Zwischendurch haben wir einige natürlich kaputte Schlösser gesehen, die meine Aufsitzer fotografierten und durchwanderten. Plötzlich tauchte Rock of Cashel auf. Malerisch auf einem Hügel gelegen und majestätisch von Touristen umsäumt. Hier hörten ich auch zum erstenmal von einem Straßenmusiker „An der Nordsee Küste“ in traditioneller Spielweise mit Akkordeon in gälischer Sprache – voll krass. Leider waren die Eintrittspreise mal wieder so hoch, dass wir nur von außen zugesehen haben.

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Einen Reifenwurf entfernt war noch eine wunderschöne Franziskaner Abbey Ruine, die man sich für Noppes anschauen konnte. Dann ging es weiter Richtung Süden, der Sonne entgegen, und wir trafen auf die Jerpoint Abbey, eine Zisterzienser Abbey, bei der mein Ballast eine Führung mitmachte. Hier wurden sie über das Leben der Mönche aufgeklärt, und erfuhren so manches Wissenswerte aus dieser dunklen Zeit – das muss die Zeit vor den Motorrädern gewesen sein.

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Die alltägliche Suche nach einen B&B verschlug uns ins Heavens Lodge. Die Hausherrin, Ellen, war superfreundlich und hilfsbereit. Ich bekam einen hundbewachten Hofstellplatz. Am Abend wollten meine Zweibeiner noch in ein Pub, der ca. 45min Fußweg entfernt war. (Don’t drink and drive) Sie mussten Ellen versprechen sie anzurufen, wenn sie nach Hause wollten, damit Ellen sie abholen konnte. Haben sie aber nicht gemacht. So ein bisschen gehen kann denen auch mal nicht schaden. (Es war stichefinster – meterhohe Hecken und kein Mond – ich habe für solche Fälle Fernlicht - hihihi)

Vierzehnter Tag 26.08.2002

Hoppla, supergutes Wetter da draußen. Wir sind losgedüst um uns in dem kleinen Städtchen Wexfort einen Bummel zu genehmigen. Anschließend haben wir das herrliche Wetter ausgenutzt und uns an einen kleinen hübschen Sandstrand in Cullenstone aufgehalten. Ich habe gestanden, meine Zweibeiner gelegen. Abends sind wir noch kurz nach New Ross zum Essen gefahren.

Fünfzehnter Tag 27.08.2002

Das Wetter sah heute gar nicht so toll aus, als meine Zweibeiner beim Frühstück saßen, und alle mal wieder behaupteten „What a beautyfull day“. Doch „indeed“, nachdem wir vergeblich versuchten eine Ruine zu erreichen, die immer wieder am Horizont auftauchte, klärte sich das Wetter etwas auf. Wir fuhren nach Rosslare, um auch diese Städtchen mal zu sehen, und nicht nur als An- und Abfahrts-Hafen zu nutzen. Leider haben wir kaum ein Städtchen gefunden. Anscheinend besteht Rosslare nur aus Hafen. Also runter zum Wasser, wenn die Sonne schon mal so toll schien. Ein netter ruhiger Nachmittag und ein leichter Sonnenbrand meines Kupplung-Ziehers beendete diesen Tag. Später sind wir nur noch nach Wexford gefahren um einige Mitbringsel zu besorgen.

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Sechzehnter Tag 28.08.2002

Leider ist unser Aufenthalt in Irland nun vorbei. Nach dem Frühstück sind wir noch mal nach New Ross gefahren um ein keltisches Tuch zu kaufen, doch leider wurde nichts gefunden. Deshalb ging es von hier nochmals nach Waterford, aber auch hier kein Tuch, keine Hals-Kette, keine Haarspange. Meine Kette passt auch nicht mehr so richtig – aber das scheint keinen zu interessieren. Dann fuhren wir wieder zurück. Ellen, die Hausherrin, hatte meinen Zweibeinern erlaubt das Zimmer bis zum Abend zu benutzen. So gegen 18:00 Uhr sind wir dann vollbepackt nach Rosslare aufgebrochen. Dort trafen wir Anne mit einer alten GS-Q, aus Hannover, die sich uns anschließen wollte.

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Auf der Fähre hat mein Fahrer ca. 2 Stunden geschlafen, und gegen 1:30 konnte ich den stickigen Frachtraum endlich in England verlassen. Mein Front- und das Rücklicht der GS-Q fielen aus. Mein Schrauber hat es an einer nächsten Tankstelle repariert. Das Fahren durch England war wie auf der Hinfahrt. Die Hälfte durch kalten Nebel, Regen, mit der typischen Null-Sicht. Durch die Beladung habe ich fast ausschließlich die Eichhörnchen in den Bäumen erleuchtet. Da hilft dann auch Fernlicht nichts. Nach ca. 250 Km haben wir in einem Supermarkt mal eine halbe Stunde verschnauft. Danach wurde die Zeit ein wenig knapp, also hat mein Gasgriffdreher etwas mehr denselben verdreht. Um London war ein Stau, den wir mutig auf dem Standstreifen umfahren haben. Nachdem wir auf der Autobahn falsch abgebogen waren, und deshalb uns auf den Standstreifen ein paar hundert Meter rückwärts schieben mussten, hat mich mein Fahrer auch noch auf die Seite gelegt. So ein Ritt schlaucht ihn doch etwas. Glücklicherweise ist mir aber nicht passiert. In Dover waren wir zwar knapp aber rechtzeitig um 10:15. Die Fähre nach Calais sollte um 11:00 in See stechen, wurde aber auf 11:30 verschoben. Und dafür voll der End-Stress. Nach erquickenden 30 Minuten Ruhe auf der Fähre ging es auf die letzten 400km. Trotz viel Übung tat meinen Zweibeinern der Hintern doch recht weh, als wir endlich um 21:45 zu Hause in Monheim ankamen. Mein Hinterradreifen war blank, meine Kette zu lang und meine Kupplung rutschte immer öfter. Zu Hause wurde ich noch entladen, meine Zweibeiner haben telefoniert, und ein Schlückchen Sekt aus die tolle Reise getrunken und sind dann ins eigene Bett gefallen. Ich denke ich werden die tollen Straßen vermissen.
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